Neue Ruhr/Rhein Zeitung Oberhausen, 19.04.2005

Roland Dymke

Wie aus dem Sommernachtstraum entsprungen - "Jugend musiziert", und das hervorragend: Der Künstlerförderverein hatte Preisträger ins Ebertbad geladen.Es gehört schon zur Tradition des Künstlerfördervereins, nach Abschluss des Landeswettbewerbs "Jugend musiziert" einigen Preisträgern die Möglichkeit zu geben, sich auch in der "freien Wildbahn" eines normalen Konzertes zu bewähren. Wer die Entwicklung in diesem Bereich über einen längeren Zeitraum verfolgt hat, kann sich dem Eindruck nicht verschließen, dass bei den jungen Künstlern eine ständige Leistungssteigerung zu verzeichnen ist, die den Kritiker in manchen Fällen nur noch staunen lässt - wie beim diesjährigen Konzert am Sonntag im Ebertbad.Dabei geht es noch nicht einmal so sehr um die bewegungsmäßig harmonische, gelöste Spieltechnik, über die alle verfügen, sondern vor allem um eine mitunter umwerfende Präsenz, mit der bei einigen Musik als unmittelbares Ereignis geschieht, obwohl alles das Ergebnis härtester Arbeit und Selbstdisziplin ist. Es ist nur zu wünschen, dass diese Glaubwürdigkeit nicht im weiteren Kampf um die absolute technische Perfektion, die im Zeitalter der digital reinen Reproduzierbarkeit zum Fetisch geworden ist, verloren geht. Das jüngere Quartett mit der Oberhausenerin Marie Hunanyan und Nora Schreckenschläger (Violinen), Christoph Daniel Zander (Viola) und Jakob Jann (Cello) konnte besonders im langsamen Haydn-Satz mit beseelter Piano-Tongebung und plastischer Gestaltung überzeugen.
(29.04.2007)
 

 
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