Ruhr-Nachrichten Witten, 10.11.2009

Peter Tölke

Ein Erlebnis der besonderen Art wurde den Zuhörern beim Konzert des Landesjugendorchesters NRW im Saalbau geboten. Die Mitglieder des Orchesters sind zwischen 14 und 22 Jahre alt, erfüllen aber jetzt schon alle Voraussetzungen für eine spätere Laufbahn als professionelle Orchestermusiker oder Solisten.

Das hohe technische Können aller auf ihren Instrumenten wirkt wie selbstverständlich. Entscheidens ist aber das unbedingte Engagement bis in die letzten Pulte bei der Gestaltung großer Konzertliteratur. Diese Fixierung auf einen gemeinsam erarbeiteten Orchesterklang une einen eigenen Charakter in der Interpretation ist - verbunden mit jugendlicher Unbekümmertheit - geradezu atemberaubend.

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Geführt von ihrer überaus agilen und hochmusikalischen Konzertmeisterin (Nora Schreckenschläger) produzierten die Streicher je nach Charakter der Tänze satte Klänge oder markante rhythmische Effekte. In diesem Klangteppich fügten sich die Bläser nahtlos ein.

Beethovens einziges Violinkonzert gehört wohl zu den meistgespielten Werken der Orchesterliteratur. Daher ist der kompositorische Inhalt dieses Konzertes für die meisten Zuhörer keine Überraschung, wohl aber die Art der Interpretation. 

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Den Schlußpunkt setzte das Orchester mit Pjotr Tschaikowskis Orchestersuite Nr. 2. Viel Beifall und eine Zugabe mit Igor Strawinskys Circus Polka beendeten dieses eindrucksvolle Konzert.


(10.11.2009)
 


 

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